Aufstieg in weite Ferne gerückt

Der 18. Spieltag der Frauen-Brandenburgliga hielt das absolute Topspiel bereit. Der Tabellenzweite, SV 63 Brandenburg-West, empfing den Tabellenführer vom VfB Doberlug-Kirchhain. Nach der Niederlage in der Vorwoche, gegen den Lausitzer HC Cottbus, wollten die Spielerinnen von Jens Bermig und Philip Taube, die Tabellenführung zurückerobern. Somit konnten sich die gut 150 Zuschauer auf ein spannendes Spitzenspiel freuen.

Von Beginn merkten die Brandenburgerinnen, dass die Gäste die Tabellenführung unbedingt verteidigen wollten. Und somit stand es schnell 0:2 aus Sicht der Gastgeberinnen, bevor Maxi Mühling das erste Brandenburger Tor erzielte. Auf das 1:3 antwortete erneut Maxi Mühling, doch die nächsten beiden Treffer erzielten wieder die Gäste. Madlen Fontaine verkürzte in der 7. Spielminute auf 3:5 und die sonst vom 7-Meter-Punkt sichere Anja Horn verwarf den ersten Brandenburger Strafwurf. In den kommenden Minuten fanden die Brandenburgerinnen jedoch etwas besser ins Spiel und trugen gut durchdachte Angriffe vor. So stand es nach zehn Minuten 6:6 Unentschieden. Die erste Führung für die Gastgeberinnen erzielte Josefin Uhlmann und Katja Treffky stellte beim Stand von 8:6 erstmals eine Zwei-Tore-Führung her. Dies veranlasste den Gäste Trainer, seine erste Auszeit zu nehmen. Augenscheinlich fand er die richtigen Worte und die Gäste lagen nach vier Toren in Folge nach 17. Minuten mit 10:8 in Front. Maxi Mühling, Melinda Barchet und Madlen Fontaine sorgten für den 11:10 Zwischenstand. Bis zur 26. Spielminute verlief das Spiel ausgeglichen und beide Teams erzielten ihre Treffer. Doch dann leisteten sich die Gastgeberinnen ihre erste Schwächephase im Spiel und zur Halbzeit führten die Südbrandenburgerinnen mit 17:14.

Die Havelstädterinnen kamen entschlossen aus der Kabine und glichen nach 34. Minuten zum 17:17 aus. Von Beginn der zweiten Halbzeit an wurde Madlen Fontaine in Sonderbewachung genommen. Bis zur 40 Minute zeigte diese Maßnahme jedoch keine große Wirkung und es stand, nach einem Treffer von Katja Treffky, 19:19. In den Folgeminuten zeigte sich dann doch wie wichtig Madlen Fontaine für den SV 63 ist, denn dem Spiel fehlten nun immer wieder die spielerischen Ideen. Die Gäste führten in der 47. Minute erstmals mit drei Treffern, ehe Anja Horn per Siebenmeter auf 22:24 verkürzen konnte. Maxi Mühling stellte sogar den direkten Anschluss wieder her, aber Doberlug-Kirchhain hatte seinerseits immer wieder eine Antwort parat. In der 51. Minute vergaben die Brandenburgerinnen einen 7-Meter und auch die Gäste zeigten plötzlich Nerven vor dem gegnerischen Tor. Und als Maxi Mühling den nächsten 7-Meter zum 24:25 verwandelte, glaubten die Brandenburger Fans wieder an den Sieg. Die nun folgende Gäste-Auszeit brachte einen kleinen Bruch ins Brandenburger Spiel und der Tabellenführer zog auf 27:24 davon. Nun nahm Trainer Jens Bermig seine erste Auszeit im Spiel und rüttelte seine Damen nochmals wach. Danach gelangen Josefin Uhlmann und Katarina Hill zwei Treffer in Folge und somit war die letzten 90 Sekunden an Spannung nicht zu überbieten. Doberlug-Kirchhain vergab die nächste Chance und die Brandenburgerinnen hatten mit einem Konter die Chance zum Ausgleich. Die an diesem Tag unglücklich agierende Laura Ronina überwand zwar die Torhüterin, scheiterte jedoch mit ihrem Aufsetzer an der Latte. Im Gegenzug erhielten die Gäste dann einen 7-Meter zugesprochen. Dieser wurde verwandelt und somit stand ein nicht unverdienter Gästesieg mit 28:26 zu Buche.   

Ein enttäuschter Trainer Jens Bermig fasste das Spiel folgendermaßen zusammen: “Am Ende müssen wir anerkennen, dass die Gäste diese beiden Tore besser war. Doberlug-Kirchhain war immer bereit einen Schritt mehr zu machen. Ursächlich für diese Niederlage war unsere inkonsequente Deckungsarbeit. Gerade auf der linken Seite konnten unsere Vorgaben heute nicht umgesetzt werden, sodass der Gegner gerade dort immer wieder Akzente setzen konnte. So waren wir gezwungen den sonst so stabilen Innenblock auseinander zu reißen. Im Angriff haben wir stellenweise gute Lösungen gefunden. Gerade in der ersten Halbzeit konnten wir dadurch über Linksaußen große Wirkung erzielen. Leider haben wir diese Option nicht konsequent weiter verfolgt. Stattdessen wurden Angriffe nicht mehr ausgespielt sondern überhastet abgeschlossen. Nun heißt es die Köpfe frei kriegen und voller Motivation in die nächsten beiden Spiele zu gehen um den 2.Platz noch zu sichern.

Es spielten: Susanne Schlothauer, Nele Graff, Anja Horn (3/3) Madlen Fontaine (6), Katarina Hill (1), Nele Voß, Melinda Barchet (2), Josefin Uhlmann (4), Lisa Hoffmann, Laura Ronina, Katja Treffky (3), Lisa Hoffmann, Manja Weise, Maxi Mühling (7/1)