Schmaler Kader gibt Anlass zur Sorge

Brandenburg (MOZ) Am 2. September starten die Handballer des SV 63 Brandenburg-West in die Ostsee/Spree-Oberligasaison 2017/18. Nicht wenige erwarten für die Brandenburger eine ganz schwere Spielzeit. Innerhalb des Kaders gab es doch einige Veränderungen. Nach drei Jahren auf der Bank schied Dietmar Rösicke als Cheftrainer aus, sein Co-Trainer Matthias Junge nach einem Jahr verließ ebenfalls den Verein. Die Spieler Felix Richter und Tim Wollweber hörten mit dem Handballsport auf. Marcus Tietz veränderte sein Lebensmittelpunkt wohl in Richtung Köln und zu Beginn der vergangenen Woche holte sich auch noch Sebastian Ackermann seinen Spielerpass ab.

Für den "neuen/alten" Trainer Gunter Mart, er betreute das Team in der Zeit vor Rösicke, waren dies keine guten Neuigkeiten. Denn den Abgängen standen nur zwei Neuzugänge gegenüber. Zum einen der 22-jährige Magnus Wybranietz, der vom BSV Berlin kommt und als Linkshänder in die Fußstapfen von Richter treten soll. Zum anderen Felix Meysel von den eigenen 2. Männer. Der wird aber wohl bis zum Februar ausfallen, da er sich erst im Juni einer Kreuzbandoperation unterzog.Trainer Mart stehen damit elf Feldspieler, Meysel miteingerechnet, und drei Torleute zur Verfügung. Allerdings gab es schon erste Absprachen mit dem Coach der 2. Männer, Steffen John, der bei Bedarf aushelfen will. Steven Heuer und Florian Franz sind wohl die heißesten Kandidaten für Einsätze bei den 1. Männer.Die Kaderzahl ist schon nicht groß bemessen, was eine vernünftige Trainingsarbeit erschwert, doch im Team sind auch noch fünf Schichtarbeiter, die nicht zu jeder Übungseinheit erscheinen können. Und da die Vorbereitung in den Sommer, sprich Urlaubszeit fällt, gab es immer zusätzliche Ausfälle.  

Dementsprechend traurig sah es an einigen Abenden in der West-Sporthalle aus. Selbst Gunter Mart fehlte für drei Wochen. Er war kurzfristig als Trainer eingesprungen, da war seine Reise schon gebucht. Dies war aber kein Problem, Co-Trainer Peter Reckzeh übernahm die Leitung.Auch wenn die Vorbereitung unter der Quantität litt, so ist Mart von den Ergebnissen durchaus angetan. In zwei Trainingsspielen besiegten die West-Männer den HSV Wildau wie auch die Bundesliga-A-Junioren des 1. VfL Potsdam. Hinzu kamen noch zwei Turniere. In Dessau standen nur sechs Feldspieler zur Verfügung. Die mussten die vier Partien à 40 Minuten durchstehen und belegten dennoch den zweiten Platz unter drei Teams, darunter der NHV Concordia Delitzsch, angesiedelt in der Oberliga Sachsen-Anhalts. Mit dem Auftritt zeigte sich der Coach, trotz des Kräfteverschleiß' zum Ende hin, recht zufrieden.

Am vergangenen Wochenende stand das Turnier beim PSV Berlin mit fünf Mannschaften an, wo die Brandenburger zum dritten Mal in Folge gewannen.Was diese Resultate wert sind, wird sich am 2. September zeigen, wenn zum Saisonstart um 18 Uhr die SG Uni Greifswald Loitz in der West-Halle gastiert. Trainer Mart möchte weg von der Art "Krafthandball", der in den vergangenen Jahren praktiziert wurde, wo häufig nach Einzelaktionen die Tore fielen. Die Mannschaft soll verstärkt über die spielerische Linie zum Abschluss kommen. Es soll wieder mehr Wert auf die Auftakthandlung gelegt werden, aus der die Abläufe zum Torwurf entspringen.In der Defensive soll im Laufe der Zeit - wenn mehr Spieler zur Verfügung stehen - an eine offensivere Deckungsvariante gearbeitet werden. Mit einer immer gespielten 6:0-Deckung wäre das Team zu ausrechenbar. Entscheidend dafür wird aber die Trainingsbeteiligung sein, um die bestimmten Abläufe einzuüben.