Auszug aus dem Handballmagazin vom 13.05.2017
Frank, als wir uns das letzte Mal auf diese Weise unterhielten, warst Du gerade neu in den Vorstand berufen worden. Nun liegt ja schon allerhand Arbeit hinter Dir und Du kannst sicher ein kleines Resümee drüber ziehen. Wie schätzt Du denn die gerade zu Ende gehende Saison unseres Vereins so ein?
Der ganze Verein ist regelmäßig in Bewegung und jeder trägt seinen Teil zur weiteren Entwicklung bei. Wir haben so viele tolle Menschen bei uns, die ihre Freizeit opfern und es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen diesen tollen Handballsport zu betreiben. Wir im Vorstand sind es letztendlich nur, die versuchen das Ganze so gut wie möglich zu koordinieren. Das kostet natürlich auch Zeit und Kraft aber es macht auch unheimlich Spaß, das können mir unsere zahlreichen ehrenamtlichen Helfer sicherlich bestätigen.
Wir haben es auch diese Saison wieder geschafft 13 Mannschaften in den Spielbetrieb zu schicken, die allesamt erfolgreich waren und sich weiterentwickelt haben. Trotz vieler Verletzungen hat die 1. Männermannschaft hat das Saisonziel einstelliger Tabellenplatz erreicht, gleiches gilt für die Frauen, die sich am Ende noch auf Platz 6 hocharbeiten konnten. In Summe kann ich mit der Saison also zufrieden sein.
Nun tun sich ja durch das altersbedingte Ausscheiden unseres hauptamtlichen Geschäftsführers Peter Höhne sicherlich viele organisatorische Baustellen auf. Gibt es schon ein Konzept oder gar einen Nachfolger für Peter auf dieser Position?
Organisatorische Baustellen gibt es natürlich immer, die gab es auch vorher schon und Peter war in dieser Zeit immer der 1. Ansprechpartner und damit das Bindeglied zwischen Vorstand, Übungsleitern, Mitgliedern und Helfern. Er hat hier tolle Arbeit geleistet und maßgeblich dazu beigetragen, den Verein dort hinzubringen, wo er jetzt steht. Peter wird bis zum Saisonende die Geschäftsstelle übergeben und uns natürlich weiterhin bei Rückfragen zur Verfügung stehen. Wer dann im Detail welche Aufgaben übernimmt, das wird noch zu klären sein. Einen Nachfolger im Sinne eines hauptamtlichen Geschäftsführers wird es jedenfalls bis auf weiteres nicht geben.
Bedeutet dies einen totalen Strukturwandel für den SV 63 oder wird es eher ein sich langsam entwickelnder Prozess? Welche Chancen und Risiken sind damit für unseren Verein verbunden?
Es wird im Verein keinen Strukturwandel geben. Wir wollen uns ja hier nicht neu erfinden, die 1. Männermannschaft wird weiterhin das Aushängeschild bleiben. Der Verein hat eine langjährige, erfolgreiche Tradition und da darf man nicht alles umkrempeln. Außerdem sprechen wir ja nur über eine Person. Im Verein arbeiten aber mindestens 20 ehrenamtliche Helfer zuzüglich Übungsleiter und helfenden Eltern. Strukturwandel ist also an dieser Stelle nicht das richtige Wort. Wir sind natürlich bestrebt, weitere Helfer zu finden, die uns in der Vereinsarbeit unterstützen. Natürlich geht uns mit Peter eine Menge Erfahrung verloren, die es für uns alle nun gilt neu zu sammeln. Das Gleiche passierte allerdings im vergangenen Jahr schon, als Jürgen Hildebrandt und Günter Mundt aus dem Geschäftsführenden Vorstand austraten. Auch sie standen jedoch immer gern mit Rat und Tat zur Seite im Sinne des SV 63 und im Sinne des Handballsports für die Stadt Brandenburg. In Summe sind wir sehr optimistisch, die anstehenden Aufgaben vernünftig zu bewältigen.
Welche Aufgaben stehen als nächstes an und wobei wünscht sich der Vorstand noch Unterstützung?
Ein Teil der Aufgaben wurde ja in den letzten Jahren bereits an den Nachwuchskoordinator übergeben, Florian hat den direkten Draht zu den Übungsleitern. Bei der Öffentlichkeitsarbeit (Facebook- und Internetseite) sehe ich noch Verbesserungspotenzial, gern würde ich diese Aufgabe abgeben an jemanden, der sich ausschließlich darum kümmert. Ich könnte mich dann intensiver mit anderen Dingen beschäftigen. Bei der Sponsorenbetreuung und –gewinnung ist es ähnlich. Was Petra hier leistet ist absolut außergewöhnlich und ich habe da manchmal schon ein schlechtes Gewissen, was wir ihr da alles zumuten. Eine Unterstützung wäre dort absolut wünschenswert. Sinnvoll wäre die Besetzung der Position eines sportlichen Leiters, der sich für unsere Männer- und Frauenmannschaften verantwortlich zeigt und gemeinsam mit dem Nachwuchskoordinator einen reibungslosen Übergang in den Erwachsenenbereich gewährleistet.
Auch bei unserer 1.Männermannschaft steht ja aller Wahrscheinlichkeit ein Trainerwechsel ins Haus, da Dietmar Rösicke, nach drei Jahren sehr erfolgreicher Arbeit in Brandenburg, aus familiären Gründen wohl nicht weiter machen wird. Wie laufen hier die Gespräche und gibt es schon eine Personalie zu vermelden?
Ja das ist richtig, für Dietmar ist es heute das letzte Spiel. Dieses Thema beschäftigt uns schon seit Monaten. Er hinterlässt hier riesige Fußstapfen, hat uns aus der Brandenburgliga wieder in die Ostsee-Spree-Liga geführt und dort etabliert. Der Aufwand, den er dafür betrieben hat, war ihm aber nicht mehr weiter zuzumuten. Für jedes Training bzw. Punktspiel hat er mindestens 4 Stunden im Auto verbracht, dass er das nach seinem Umzug von Neuruppin nach Friedland noch 1,5 Jahre auf sich genommen hat, das kann man ihm gar nicht hoch genug anrechnen. An dieser Stelle möchte ich mich auch persönlich bei Dietmar für die tolle Arbeit bedanken, denn ich konnte von ihm eine Menge lernen – ein toller Mensch, der jederzeit 100% für den Handball gibt. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger ist in vollem Gange, die Anzahl der von mir geführten Gespräche mit potenziellen Kandidaten ist mittlerweile zweistellig. Es gilt jetzt so schnell wie möglich, diese Gespräche zum Abschluss zu bringen.
Aber neben all Baustellen gibt es ja auch Erfolge zu vermelden. Gerade im Nachwuchsbereich greift die vor drei Jahren eingeleitete Strukturreform. Eltern werden vermehrt in diesen Bereich mit eingebunden, ob als Elternsprecher oder auch Übungsleiter. Trainer werden geschult und qualifiziert ausgebildet. Wie siehst du uns im Nachwuchsbereich aufgestellt?
Ich sehe uns da auf einem guten Weg. Florian Franz leistet jetzt eine hervorragende Arbeit. Mindestens einmal pro Monat finden Übungsleiterberatungen statt, wo diverse Themen besprochen werden, das hat sich ausgezahlt. Regelmäßig können sich alle untereinander austauschen und die Zusammenarbeit besser koordinieren. Wir haben uns ebenso entschlossen, die Trainerausbildung für unsere Übungsleiter zu bezahlen, ebenso einen Erste-Hilfe-Kurs. Die Gelder aus den Spendeneinnahmen des Nachwuchsclubs reichten, dabei aber bei Weitem nicht aus. Wir werden trotzdem weiterhin ein erhöhtes Augenmerk auf unseren Nachwuchs legen und Florian mit aller Kraft unterstützen. Er führt aktuell Gespräche mit verschieden Schulen, um die Zusammenarbeit wieder zu intensivieren. Es wird auch die eine oder andere Veranstaltung geben, ob nun Weihnachtsfeier oder etwas anderes. Die Kinder sollen nicht nur auf dem Feld, sondern auch abseits davon Spaß bei uns haben.Unsere langfristige Aufgabe muss es sein, unsere Kinder und Jugendlichen so gut auszubilden, dass wir von außerhalb der Region Brandenburg nur noch bedingt Verstärkungen für die 1. Mannschaft benötigen. Ich sehe es auch als Aufgabe von uns an, den Jugendlichen eine Perspektive in der Stadt Brandenburg zu bieten. Immer wieder sehe ich offene Ausbildungsplätze in der Stadt, die Fachhochschule hat sich ebenfalls toll weiterentwickelt, genauso wie die Stadt selbst. Wenn es uns gelingt, unseren Nachwuchs an die Stadt zu binden, dann sehe ich uns auch in Zukunft sehr gut aufgestellt.
Gibt es neue Entwicklungen hinsichtlich der Gastronomischen Versorgung unserer Sportstätte und zukünftig wieder einen Betreiber der Vereinsgaststätte?
Wir sind froh, dass die Absicherung des Spielbetriebs der Männer- und Frauenmannschaften gewährleistet ist, Angela und Sandra leisten hier tolle Arbeit und haben sich sehr gut in den Verein integriert. Nicht ideal ist es, dass unser 1. Vorsitzender die Organisation und Koordination im Westend übernimmt. Das sind zusätzliche Aufgaben, die im vergangenen Jahr noch nicht auf dem Plan standen. Wir würden uns nicht beschweren, wenn sich jemand findet, der die Gaststätte in seine Obhut nimmt und wir nur noch beratende Funktion haben.
Frank ich danke Dir für Dein Statement und wünsche Dir auch im Namen all unserer Vereinsmitglieder weiterhin gutes Gelingen und viel Schaffenskraft!
Danke das wünsche ich uns allen und möchte mich auch im Namen des gesamten Vorstandes bei allen Spielerinnen und Spielern, Sponsoren, Helfern, Übungsleitern, Eltern und Zuschauern für ihr Engagement bedanken. Ich bin stolz, ein kleiner Teil dieser Gemeinschaft zu sein und freue mich jetzt schon auf die nächste Saison mit euch!