SV 63 Brandenburg - LHC Cottubus 24:27

Favoriten geärgert, nicht gestürzt

Martin Terstegge


Foto: Terstegge
Foto: Terstegge

Brandenburg (MOZ) Der Tabellenführer der Handball-Oberliga Ostsee/Spree, der LHC Cottbus, nahm am Sonnabend die beiden Punkte aus der Westhalle mit. Doch die Spieler des SV 63 Brandenburg-West machten es den Lausitzern sehr schwer, brachten den Favoriten ins Straucheln. Die West-Trainer Dietmar Rösicke und Matthias Junge hatten bei dem spielstarken Kontrahenten von der Mannschaft verlangt, mehr auf die Deckung zu achten, da sie in der Liga bislang die meisten Gegentore kassierten. Nach dem schnellen 0:2-Rückstand klappte dies auch gut, vor allem Torhüter Andy Witowski brachte die Gäste zur Verzweiflung. Vorn sorgte Sebastian Ackermann mit drei überraschenden Abschlüssen für Verwirrung und da auch Phillip Kryszon (2) und Tim Wollweber trafen, führten die Gastgeber in der 10. Minute mit 6:3.

Die Cottbuser wirkten zwar physisch stärker, hatten mit Nick Widera auch einen absoluten Top-Mann in ihren Reihen, doch die engagiert auftretenden Brandenburger blieben unbeeindruckt. Bis zur 23. Minute sahen die einheimischen Zuschauer den wohl besten Auftritt ihrer Lieblinge, die bis dahin mit 13:10 führten. Dann wollte im Angriff nichts mehr gelingen, die Gäste konnten verkürzen. Als in der 26. und 29. Minute Paul Müller und Steven Nhantumbo auf die Strafbank mussten, wussten die Lausitzer ihre Überzahl zu nutzen, lagen mit 15:13 vorn. Den Schlusspunkt in der ersten Hälfte setzte jedoch Phillip Kryszon mit dem Treffer zum 14:15-Halbzeitstand.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs deckten die Gäste aggressiver, die Gastgeber fanden kaum noch die Lücke in der LHC-Deckung. Bei den Cottbusern lief in der Zeit viel über Widera und Marcus Meier, die den Vorsprung leicht auf drei Tore ausbauten. Mitte der zweiten Hälfte löste Denny Alpers Witowski zwischen den Pfosten ab. Die ersten Aktionen des West-Schlussmanns sahen sehr unglücklich aus, doch nach dem Tor zum 19:23 (46.) wuchs auch er über sich hinaus. Sechs Glanzparaden in Serie sorgten für Nervosität auf Cottbuser Seite. Zehn Minuten lang blieben sie ohne Torerfolg, die Gastgeber versäumten es jedoch, daraus mehr Kapital zu schlagen als das Verkürzen auf 22:23.

Allerdings mussten sie seit der 47. Minute auch auf ihren besten Schützen verzichten. Philllip Kryszon ließ sich auf der linken Abwehrseite zu einem dummen Foul hinreißen, das folgerichtig die Rote Karte nach sich zog. In den Schlussminuten waren die Lausitzer effektiver, spätestens mit dem 26:23 in der 59. Minute konnten sie sich ihres Erfolges sicher sein. Felix Richter traf noch einmal für die Hausherren, das letzte Wort hatten die Gäste zum 27:24-Endstand.

Nach dem Abschluss erhielten beide Mannschaften ihren verdienten Beifall. Die West-Spieler erhielten viel Lob von den Übungsleitern - für ihr couragiertes Spiel. Alle Mannschaftsteile gingen an ihre Grenzen, einen Leistungsabfall an diesem Abend verzeichneten nur die beiden Außenreihen, von denen keine große Gefahr ausging, auch wenn Christoph Witt einen Treffer erzielte. Für die West-Truppe geht es am Samstag (8. April) weiter, im Auswärtsspiel beim heimstarken VfL Lichtenrade. Mittlerweile konnte der Verein auch positive Nachricht in Bezug auf Vertragsverlängerungen vermelden. Leroy Fleischer, Torhüter Jurij Benkendorf und Spielmacher Wojciech Lipinski haben sich für weitere Jahre an den SV 63 West gebunden.

SV 63 West: Witowski, Alpers, Witt 1, Nhantumbo, Richter 5, Wollweber 1, Käselau, T. Kryszon 5, Fleischer, P. Kryszon 8, Ackermann 5/2, Müller