
Bad Doberan (MOZ) Die Handballer des SV 63 Brandenburg-West haben ihre deutliche Niederlage gegen den HSV Insel Usedom aus der Vorwoche gut verkraftet, setzten sich am Samstagabend beim Bad Doberaner SV mit 33:28 durch. Beim ersten Training am Dienstag hatte Co-Trainer Matthias Junge, in Absprache mit Trainer Dietmar Rösicke, der Mannschaft noch einmal per Video die katastrophale zweite Hälfte aus dem Usedom-Spiel vorgeführt. Was Junge erfreute war, dass die Spieler selbst erkannten, wo die Fehler lagen. "Alle haben sich hinterfragt", zog er eine positive Bilanz aus der kleinen Filmvorführung. Das Hauptmanko war der zu schnelle Abschluss nach der Pause, auch wenn sie überhaupt keine Lücke aufgetan hatte. Das praktizierten die Brandenburg in Mecklenburg dann auch wesentlich effektiver.
Dafür hatten sie im ersten Durchgang Pech im "Rebound". Bei vier Würfen war Andy Witowski am Ball, doch die Abpraller konnte jeweils der Kreisspieler verwerten. Sehr unglückliche Aktionen, deshalb nahm nach 20 Minuten Denny Alpers den Platz Witowskis ein, der seine Sache sehr ordentlich erledigte. Er entschärfte unter anderem zwei von vier Siebenmeter. Dass die Gastgeber zur Halbzeit mit 17:14 führten, sorgte für keine Beunruhigung auf der West-Bank. Der Auftritt der Gäste war konzentriert und da die Hausherren nicht über einen sehr breiten Kader verfügten, rechneten die Trainer mit einem konditionellen Einbruch im Verlauf des zweiten Abschnitts.
Den Brandenburgern gelang dann auch binnen ganz kurzer Zeit der 17:17-Ausgleich. Nun begann die Partie von Neuem. Bis zur 39. Minute hielten die Bad Doberaner die Begegnung offen (22:22), dann stellten die West-Handballer die Weichen auf Sieg. Die Deckung stand wie ein Bollwerk, in eigener Überzahl nahm Steven Nhantumbo den Regisseur der Gastgeber aus dem Spiel. Nun ergaben sich Konterchancen, die auch genutzt wurden. Beim 27:22 in der 44. Minute war es still in der Stadthalle. Hoffnung keimte noch einmal in der 54. Minute auf, als die Bad Doberaner auf 26:29 verkürzten. Trainer Rösicke nahm seine Auszeit. Zum einen um seine Spieler ein wenig zu beruhigen, aber in erster Linie um den Spielfluss der Gastgeber zu stören. Diese Maßnahme griff. Bis zur 58. Minute hatte sein Team den Vorsprung auf 33:26 ausgebaut. Die Gäste gewährten den Hausherren dann nur noch lediglich zwei Treffer zur Ergebniskosmetik (28:33).
Die West-Spieler hatten die richtigen Lehren aus der Usedom-Pleite gezogen, boten ein komplett anderes Bild. Das lag sicherlich auch daran, dass Felix Richter, trotz Schulterprobleme, mitwirkte. Er blieb zwar ohne Torerfolg, führte aber klug Regie. Dafür war in Sachen Torewerfen auf Tom Kryszon an diesem Abend Verlass. Elf Treffer steuerte er zum Sieg bei. Diese Woche wird etwas entspannter trainiert, bevor sich die Mannschaft kommende Woche wieder ganz bewusst auf die Partie beim Grünheider SV (25. März) vorbereitet.
SV 63: Witowski, Alpers, Witt 2, Nhantumbo 6/4, Richter, Wollweber 3, Käselau, T. Kryszon 11, P. Kryszon 4, Tietz, Ackermann 7/4, Müller.