SV 63 Brandenburg - Berliner SV 24:19

Erster Sieg nach vier Monaten

Martin Terstegge


Foto: Terstegge
Foto: Terstegge

Brandenburg (MOZ) Ende Oktober 2016 hatten die Handballer des SV 63 Brandenburg-West ihren vierten Saisonsieg gefeiert und es sollte bis zum vergangenen Sonnabend der letzte gewesen sein. Gegen das Schlusslicht der Oberliga Ostsee/Spree, dem Berliner SV 92, gelang ihnen ein 24:19-Erfolg. Die Zuschauer erlebten dabei kein "Schmankerl", bestenfalls biedere Hausmannskost, doch dafür war die Negativserie zu sehr in den Köpfen der West-Akteure. Sie hatten zwischendurch sehr ordentliche Leistungen gegen Mannschaften aus der Tabellenspitze abgeliefert, sich aber am Ende nicht mit einem Sieg belohnt. Das hinterlässt Spuren. Gegen den BSV hatte das Team von Trainer Dietmar Rösicke und Matthias Junge noch den zusätzlichen Druck des Gewinnenmüssens.

Dass ihre Spieler dem Druck standgehalten haben, sorgte für Zufriedenheit bei den Trainern. Sie verschlossen nicht die Augen, dass die Partie zum Teil eine zähe Angelegenheit war, wollten aber die positiven Aspekte in den Vordergrund stellen. Zum einen hatte sich das intensivere Training der beiden Torhüter Andy Witowski und Denny Alpers mit Co-Trainer Junge gelohnt. Witowski überzeugte mit guten Paraden, war Pate des Erfolgs. Auch das Rückzugverhalten, gerade in der ersten Hälfte, konnte auf der Habenseite verbucht werden. Verunglückte Offensivaktionen wurden postwendend ausgebügelt, wie zum Beispiel Tom Kryszon, der nach einem Fehlwurf zurückeilte und sich den langen Pass des BSC-Keepers sicherte.

Und im Hinblick auf die zukünftigen Aufgaben sorgte die vollere Bank der West-Männer für zusätzliche Zuversicht bei den Übungsleitern. Christoph Witt sammelte nach langen Krankheitswochen wieder ein paar Einsatzzeiten und auch die Verstärkung aus der 2. Mannschaft, Steven Heuer, sorgte für konstruktive Entlastung, steuerte zwei Tore auf der linken Außenbahn bei. Dafür bedankte sich Junge noch einmal ausdrücklich beim Spieler Heuer und Trainer Peter Reckzeh, die die kurzfristige Ausleihe möglich machten.

Gegen den Abstiegskandidaten taten sich die Hausherren extrem schwer. Bis zur 18. Minute hielten limitierte Berliner die Partie offen (6:5). Dann zogen die Gastgeber binnen sechs Minuten auf 10:5 davon, doch genauso schnell waren die Gäste wieder dran (27./10:8). Paul Müller und Leroy Fleischer sorgten aber noch für den beruhigenden 12:8-Pausenstand.

Auch im zweiten Durchgang gelang zunächst nicht der große Befreiungsschlag. In der Deckung standen die Brandenburger weiter solide, doch im Angriff unterliefen viele technische Fehler, schlechte Anspiele an den Kreis oder klare Möglichkeiten wurden leichtfertig vergeben. Bis zur 44. Minute hielten die Berliner die Begegnung offen (14:16), dann hielten die Gastgeber lange Zeit einen Drei-Tore-Vorsprung, ehe sie ab der 54. Minute ganz sicher auf die Siegerstraße einbogen.

Das Wichtigste an diesem Abend war wohl die Erkenntnis für die West-Spieler, dass sie wieder das Gefühl erfahren durften, wie sich ein Sieg anfühlt. Diesen Sonnabend (25. Februar) geht es zum Vorletzten SV Fortuna Neubrandenburg. Dann wird zum letzten Mal Philip Kryszon fehlen, aber es bahnt sich das Comeback Steven Nhantumbos an, der seinen Kreuzbandriss ausgestanden hat. Rechtzeitig zu den nun kommenden schweren Aufgaben füllt sich der 63er-Kader wieder.