
Stralsund (MOZ) Zur ersten Partie des neuen Jahres, die zugleich das letzte Spiel der Hinserie in der Handball-Oberliga Ostsee/Spree bedeutete, mussten die Männer des SV 63 Brandenburg-West beim Tabellenzweiten Stralsunder HV antreten. Das Trainergespann Dietmar Rösicke und Matthias Junge war eigentlich recht zuversichtlich, denn gegen die Spitzenteams der Liga sah ihre Mannschaft immer recht gut aus, auch wenn mit Christoph Witt, Marcus Tietz, Gregor Teichert und Wojciech Lipinski vier Akteure die Reise nicht antreten konnten. Mit dem Spiel ihrer Mannschaft in Stralsund waren der West-Cheftrainer Dietmar Rösicke (l.) und sein Co-Trainer Matthias Junge zufrieden, nur die letzte halbe Minute sorgte für Verdruss.
Kurzfristig stand die Fahrt sogar aufgrund der Wetterentwicklung auf der Kippe, doch letztendlich wollten alle diese Partie hinter sich bringen, zudem machten die Busfahrer einen guten Job, trotz der nicht immer einfachen Straßenbedingungen. Da die Busse dann auch noch eine zeitlang unmittelbar hinter einem Räumungsfahrzeug hinterherfahren mussten, kam das West-Team etwas verspätet am Spielort an. Das steckten die Brandenburger aber gut weg, waren von der ersten Minute an präsent auf dem Parkett. Sie lagen immer vorn und gingen dank einer geschlossen Leistung aller Mannschaftsteile mit einem 16:14-Vorsprung in die Halbzeit.
Auch im zweiten Abschnitt hielten die Gäste ihr gutes Niveau, wurden mit jeder Minute selbstsicherer, wussten um ihre Chance auch hier beim großen Favoriten zu punkten. Einziges Manko war, dass die Mannschaft es versäumte, ihre Führung weiter auszubauen. So blieben die Gastgeber, die sicherlich eine schwächere West-Vertretung erwartet hatten, auf Schlagdistanz. Anderthalb Minute vor dem Abpfiff nahm Rösicke seine letzte Auszeit, wollte beruhigend auf seine Spieler einwirken. Die West-Spieler verloren zwar den Ball, doch 27 Sekunden vor dem Ende kamen sie beim Stand von 25:25 wieder in den Angriff. Anstatt die Zeit von der Uhr zu spielen, gab es dann den Rückraumwurf, obwohl die Unparteiischen kein Zeitspiel anzeigten. Bei den Gastgebern ging es nun flott nach vorn, der Ball kam auf die rechte Angriffsseite und unter dem Jubel der Zuschauer gelang den Stralsundern, der nicht mehr für möglich gehaltene 26:25-Heimerfolg, der gleichzeitig die Tabellenführung bedeutete.
Den Brandenburgern blieb nur die blanke Enttäuschung. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison kassierten sie kurz vor dem Abpfiff das Tor zur Niederlage. "Das sollten wir eigentlich kapiert haben, dass man auch mit einem Punkt zufrieden sein kann. Wir sind in einer Meisterschaft, es ging nicht ums Weiterkommen. Momentan befinden wir uns in einer Phase, in der wir jeden Punkt sammeln müssen, um nicht in der hinteren Region anzukommen. Von daher war es ärgerlich, den eigentlich sicheren Punkt so abzugeben", ärgerte sich Junge über die Schlussminute. Das wird er noch einmal beim Training ansprechen, dann soll aber die Konzentration der nächsten Auswärtspartie beim MTV Altlandsberg am kommenden Sonnabend (14. Januar) gelten. Denn viel zu kritisieren gab es nicht an der Spielweise der Mannschaft, nur dass sie vergessen hat, sich zu belohnen, um die beschwerliche Rückreise halbwegs zu genießen.