
Cottbus. (ter) Die Vorzeichen für die Auswärtspartie bei Tabellenführer LHC Cottbus waren alles andere als günstig für die Handballer des SV 63 Brandenburg West. Torhüter Andy Witowski und Christoph Witt fehlten verletzungsbedingt, Gregor Teichert weilte noch in den Flitterwochen. Die Pessimisten schienen zunächst auch recht zu behalten. Die Gastgeber legte los wie die Feuerwehr, nach einer Viertelstunde führten sie bereits mit 9:3. Nach einigen Worten des Trainergespanns Dietmar Rösicke/ Matthias Junge wachten die Brandenburger nun auf, profitierten allerdings auch von der Nachlässigkeit, die nun bei den Lausitzern verstärkt auftrat. Bis zur Halbzeit verkürzten die Gäste auf 11:15.
Vier Tore Rückstand ließ bei den Trainern keine große Unruhe aufkommen. Rösicke beorderte aber für den zweiten Durchgang Wojcech Lipinski als versteckten Manndecker auf Nick Widera, der auf seiner halblinken Position den West-Akteuren das Leben schwer machte. Er leitete nicht nur das Spiel seiner Mannschaft, sondern war an diesem Tag extrem torgefährlich. Er kam auf insgesamt elf Treffer, doch die Mehrzahl machte er in der ersten Hälfte. Den Hausherren hatten zunächst keine Antwort auf diese Maßnahme. Ihre Offensive geriet ins Stocken, während sich die Brandenburger auf die Aufholjagd begaben. Hier glänzten vor allem die beiden Außen, die nach Aufforderung Rösickes auch mit viel Risiko werfen sollten. Leroy Fleischer traf von der linken Seite und auf der rechten Seite war diesmal Felix Richter aufgeboten, der unter der Woche nicht voll trainieren konnte und daher nicht auf seiner gewohnten halbrechten Position spielen sollte. Auch davon schienen die Cottbuser etwas überrascht. In der 49. Minute glich das West- Team zum 22:22 aus, zwei Minuten später ging es zum ersten Mal in Führung.
Doch nun waren die Gastgeber auch wieder präsenter und es entwickelte sich eine spannende Partie, in der die Lausitzer am Ende doch wie die Sieger aussahen, als sie mit 26:24 (57.) vorn lagen. Doch die Gäste behielten den Kopf oben, verkürzten und 25 Sekuden vor dem Ende glich Fleischer zum 26:26 aus. Im Gegensatz zur jüngeren Vergangenheit brachten die West-Handballer die Restzeit diesmal sicher über die Bühne, verdienten sich zurecht den vollen Punkt.
Co-Trainer Junge zeigte sich sehr zufrieden über den Auftritt seines Teams: „Wir haben Moral bewiesen, uns durch den frühen hohen Rückstand nicht verrückt machen lassen.“ Ihn ärgerte auch nicht, dass seine Mannschaft diesmal bei den Strafwürfen aaste. Von neun Siebenmetern fanden diesmal nur fünf ihr Ziel. Am kommenden Sonnabend (26. November) bestreiten die Männer des SV 63 West ihr letztes Heimspiel des Jahres. Zu Gast ist der VfL Lichtenrade, der sein Heimspiel gegen den Bad Doberaner SV mit 23:20 gewann.
SV 63: Alpers, Benkendorf, Lipinksi 3, Richter 5, Käselau, Müller, T. Kryszon 5, P. Kryszon 4, Wollweber 1, Fleischer 6, Ackermann 2.