HSV Insel Usedom - SV 63 Brandenburg 29:30

West-Team überraschte Insulaner

Martin Terstegge


Foto: Terstegge
Foto: Terstegge

Ahlbeck (MOZ) Dass die Handballer des SV 63 Brandenburg-West in der "Pommernhölle" des HSV Insel Usedom bestehen würden, hatten vor dem Anpfiff selbst Wohlwollende der West-Mannschaft nicht unbedingt erwartet. Dass es dann noch ein verdienter Erfolg wurde, ist umso schöner für die Truppe von Trainer Dietmar Rösicke. Zu Beginn lagen die Gastgeber stets mit einem Tor vorn, die Gäste ließen sich aber nicht abschütteln. Nach einer Viertelstunde gelang ihnen die erste Führung zum 6:5, die Brandenburger sollten an diesem Abend nie wieder in Rückstand geraten. Zu diesem Zeitpunkt machte Andy Witowski im Kasten für Denny Alpers Platz, der das Vertrauen von Rösicke auch voll erfüllte. Die West-Deckung machte bis zur Pause einen tollen Job, aber auch der Angriff sorgte für Entspannung auf der Trainerbank.

Die Kombinationen liefen, auch eine frisch einstudierte, sodass die Brandenburger über viele Positionen erfolgreich waren. Linksaußen Leroy Fleischer, profitierte davon, aber auch Sebastian Ackermann auf halblinks. Doch im Prinzip trafen alle Spieler die in der Offensive eingesetzt wurden, bis auf Christoph Witt, der aber wieder bei den Spielzügen die richtigen Wege einleitete. Tor um Tor vergrößerte das West-Team seinen Vorsprung, sodass es beim Gang in die Kabinen, beim Stand von 13:18, für Ahlbecker Verhältnisse eine ungewöhnliche Ruhe einzog. Nach dem Wiederanpfiff mussten die 63er einige Zeitstrafen hinnehmen, standen zum Teil mit nur vier Feldspielern auf dem Parkett. Darauf hatte der Drittligaabsteiger nur gelauert, nutzte konsequent seine Überzahl bis hin zum 20:20-Ausgleich (44.).

In vielen Partien kippt dann das Geschehen komplett, doch die Brandenburger behielten den Kopf oben. Diesmal wussten sie ebenfalls ihre Überzahl zu nutzen. "Das war noch nicht 100 Prozent, aber schon besser wie in den vergangenen Spielen. Man hat während den gesamten 60 Minuten gemerkt, die wollten den Sieg", lobte hinterher Co-Trainer Matthias Junge, der es nicht bereute, die lange Auswärtsfahrt mitgemacht zu haben.

Die Gäste zogen schnell wieder auf 24:20 davon, doch die Insulaner überzeugten durchaus mit Einsatzwillen, wollten die zweite Heimpleite nach dem Saisonauftaktspiel unbedingt vermeiden, kämpften sich auf 24:25 heran. Doch in der verbissen Schlussphase ließen sich die Brandenburger eigentlich nie beirren, hätten aber in der Schlussminute beinah noch ihren Lohn aus den Händen gegeben. 30 Sekunden vor dem Ende starteten sie zu ihrem Angriff. Doch ein leichter Ballverlust auf rechts, gab den Hausherren die Chance zum Tempogegenstoß, der aber an der Mittellinie unterbunden wurde. HSV-Trainer Piotr Frelek nahm die Auszeit. Doch in den letzten elf Sekunden verstrich die Zeit, ohne dass das West-Tor ernsthaft in Gefahr geriet.

Am kommenden Samstag (29. Oktober/18 Uhr) ist der Bad Doberaner SV zu Gast, der an diesem Wochenende spielfrei hatte. Mit 6:6 Punkten haben die Münsterstädter einen Zähler weniger auf dem Konto als die West-Handballer.

Witowski, Alpers, Richter 4, Lipinski 8/6, Wollweber 3, Müller, Fleischer 4, P. Kryszon 7, Witt, Käselau, Ackermann 4, Tietz, Teichert