Brandenburg (MOZ) In der Handball-Oberliga Ostsee/Spree der Frauen empfing im Kellerduell der SV 63 Brandenburg-West den HC 52 Angermünde. Nicht wenige sprachen zuvor von einer Pflichtaufgabe für die Mannschaft von Trainer Uwe Papke, doch die haben es meistens in sich. Das West-Team hatte 11:25 auf dem Konto, die Gäste als Tabellenvorletzter 6:30. Daraus ergab sich für die HC-Frauen eine Siegespflicht, um noch eine Minimalchance auf den drittletzten Rang zu erhalten, der aber vielleicht auch nicht ausreicht um die Klasse zu halten.
Den besseren Start erwischten aber die Brandenburgerinnen, die dank der drei Tore Juliane Willes in der 5. Minute bereits mit 4:1 führten. Dann legten die Gäste ihre Hemmungen ab, überzeugten durch ihr schnelles und variables Angriffsspiel. Bis zur 17. Minute kämpften sie sich auf 6:7 heran, dann geriet ihre Aufholjagd ins Stocken.
Nun kam einer von zwei entscheidenden Vorteilen der West-Mannschaft gegenüber dem HC Angermünde zu tragen und zwar die Torwartposition. Während Rina Dörner im West-Kasten begann mit ihren Paraden den Gegner zu zermürben, kassierte Gästetorfrau Uta Jähnke Tor um Tor. Wie die West-Frauen warfen war egal, der Ball musste nur in Richtung Tor kommen. Binnen vier Minuten hatten die Brandenburgerinnen ihren Vorsprung auf 11:6 ausgebaut.
Im zweiten Durchgang traten die West-Frauen mit einer 5:1-Abwehr an, während die HC-Spielerinnen nun Wille in eine enge Deckung nahmen. Nach einer längeren Anlaufphase zeigte sich nun der zweite Vorteil des West-Teams, die effizientere Chancenverwertung. Den Part Willes übernahm Christin Wendland, die nervenstark ihre Möglichkeiten verwandelte. Je besser die Gastgeberinnen trafen, desto überhasteter präsentierten sich die Gäste im Angriff. Da Papke Mitte der zweiten Hälfte Franziska Nazareck zwischen die Pfosten stellte, konnte sich die West-Torhüterin nun ebenfalls auszeichnen. Die abgefangenen Bälle mündeten in zahlreichen Gegenstößen, wo dann neben Wendland auch Wille ihre Schnelligkeit ausspielte. Für großen Jubel sorgte der Treffer zum 29:18 in der 54. Minute, den Luise Heinrich erzielte. Papke hatte schon längst allen Spielerinnen Einsatzzeiten gewährt, ohne dass der Erfolg in Gefahr geriet. Die Gäste betrieben lediglich etwas Ergebniskosmetik, an der 22:30-Niederlage änderte dies nichts.
Mit dem Sieg ist den West-Frauen Platz zehn nicht mehr zu nehmen. Ob dies reicht die Liga zu halten, hängt von der Situation in der 3. Liga ab. Drei Spiele stehen noch aus, das nächste findet am 2. April beim VfV Spandau statt.
West: Dörner, Nazareck, Wille 7, Gaudes, Hill, Wendland 11/3, Linke 1, Hamann 3, Heinrich 1, Fängler 3, Kuhlmey 3, Ulbricht 1.