SV 63 Brandenburg - Fort. Neubrandenburg 24:24

Zu wenig Durchschlagskraft

Martin Terstegge


Brandenburg. (ter) Für einen kurzen Moment in der Anfangsphase der Oberligapartie zwischen den Handballern des SV 63 Brandenburg-West und SV Fortuna 50 Neubrandenburg sah es so aus, als ob sich die Zuschauer auf einen entspannten Abend freuen könnten. Zwei schöne Konterangriffe über Phillip Kryszon und zwei Rückraumtreffer durch Sebastian Ackermann sorgten für eine 4:2-Führung der Gastgeber.

Doch damit endete die Offensiv-Herrlichkeit auch schon. Die Gästedeckung bewegte sich nun besser und auch der Gästetorhüter überwand seine Blockade. Erst in der 12. Minute ließ Gregor Teichert den West-Anhang jubeln – zum 5:5-Ausgleich. Es entwickelte sich nun eine ausgeglichene Partie. Co-Trainer Frank Seiler bemängelte hinterher, dass die Deckung nicht rasch genug rochierte und sich dann häufig über der rechten Seite Lücken ergaben. Nur gut, dass Schlussmann Andy Witowski seine glänzende Form konservierte. Er wurde erneut zum „Schreckgespenst“ etlicher Neubrandenburger Werfer. Nur gegen den langen Torben Ehlers gab es kein Rezept.

Wenn der Ex-Bundesligaspieler fast ansatzlos hochstieg, klingelte es auch im West-Kasten. Für die 13:11-Halbzeitführung sorgte Sekunden vor dem Halbzeitpfiff Tom Kryszon, der sich in dieser Begegnung leicht formverbessert präsentierte, vor allem in der Defensive gute Aktionen hatte.

Den Beginn der zweiten Hälfte verschliefen jedoch die Hausherren, in der 36. Minute lagen die Fortunen mit 15:14 vorn. Nun folgten aber die besten Minuten der Brandenburger. Im Angriff wurde variabler agiert, nun konnten sich auch Christoph Witt, Felix Richter und Steven Nhantumbo in die Torschützenliste eintragen. Mit dem vierten verwandelten Strafwurf Ackermanns zum 21:18 (48.) endete aber der Höhenflug.

An diesem Abend gab es im Angriff zu viele Ausfälle. Die beiden Außen, Witt und Nhantumbo, bekamen kaum Möglichkeiten sich auszuzeichnen. Richter wird mit seinem Auftritt ebenfalls nicht zufrieden sein, ungewohnt

viele Abspielfehler unterliefen ihm. Einen rabenschwarzen Tag erwischte auch Tim Wollweber, ansonsten der zuverlässigste Schütze in den West-Reihen. Er wurde zwar hart bearbeitet, sein Trikot musste getaped werden,

doch drei glasklare Möglichkeiten haute er weg.

Einen guten Eindruck hinterließen dagegen Ackermann und Teichert, dass war aber an diesem Abend zu wenig um als Sieger das Feld zu verlassen. „Mit dem Punkt kann man leben, es hätte auch anders ausgehen können, wenn zum Beispiel Witowski nicht wieder überragend gehalten hätte“, meinte Seiler zu dem 24:24-Endstand. Auch Fortuna-Trainer Ralf Böhme sprach von einem, nach dem Spielverlauf, gerechten Unentschieden. Aufgrund der Osterzeit ruht nun der Spielbetrieb für drei Wochen. Am 2. April steht das schwere Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn MTV Altlandsberg an.

West: Witowski, Alpers, Lipinski, Witt 2, Nhantumbo 2, Habermann, Richter 2, Wollweber 1, Käselau, T. Kryszon 4, Teichert 3, P. Kryszon 1, Ackermann 7/5.