MAZ-Serie: Die Stimmen Brandenburgs

Axel Krause heizt die Hölle West an

Marcus Alert


Brandenburg/H. Die eine oder andere Rüge hat Axel Krause nach seinen Auftritten als Hallensprecher des SV 63 Brandenburg-West schon kassiert. Doch nicht etwa von den Fans, sondern von den Schiedsrichtern. Denn ab und zu lässt sich der Brandenburger doch hinreißen, über sein Mikrofon einen Kommentar abzugeben. Und das ist verboten. „Ab und zu gehen aber die Pferde dann doch mit mir durch“, so der 45-Jährige selbstkritisch. So auch

zuletzt beim Heimspiel der Ostsee-Spree-Liga-Handballer gegen Grün-Weiß Werder. Doch bei der abschließenden Auswertung mit den Referees habe man dann ein Bierchen miteinander getrunken und alles sei wieder gut gewesen.

Schon Anfang der 1990er Jahre begleitete Krause Spiele des BSV Stahl Brandenburg in der 2. Bundesliga als Hallensprecher. Doch das Kapitel war durch Abstieg und Auflösung der Mannschaft bald beendet. Nach kurzer Pause landete Axel Krause im Jahre 1997 dann beim SV 63. Der Posten des Hallensprechers war jedoch bereits besetzt. So kümmert er sich bis heute mit um das Handball-Magazin und betreute wenig später auch schon den Internet-Auftritt. Zudem trainiert er die Minis und leitet eine Schulsport-Arbeitsgemeinschaft. Vor fünf Jahren übernahm der Geschäftsführer der Firma BRB-ThermoTech dann auch das zu diesem Zeitpunkt vakante Mikrophon.

Die Frauen begleitete er mit seiner Stimme bis in die 3. Liga. Seit drei Jahren sitzt er auch bei den Männer-Heimspielen auf dem von ihm selbst gestalteten Sprecherturm. „Zuletzt habe ich auch Scheinwerfer installiert, um

den Einlauf der Mannschaften spektakulärer gestalten zu können“, erzählt der als Dachdeckermeister und Energieberater tätige Krause. Technische Probleme gibt es nicht, da die moderne Anlage erst vor drei Jahren angeschafft wurde. Brannte der Sprecher früher die Pausenmusik noch auf CD, hat er die Titel inzwischen auf seinem Laptop, der einfach nur an die Anlage angestöpselt wird.

Spätestens eine Stunde vor dem Anpfiff ist Axel Krause, der früher segelte und in der Schule auch Handball spielte, in der Halle zu finden. Wenig später geht es zur technischen Besprechung. Mit dabei sind die Schiedsrichter, das Kampfgericht, Vertreter der Teams und eben der Hallensprecher. „Die Schiedsrichter erläutern dabei ihre Linie und machen auch mir klar, was ich darf und was nicht“, so Krause.

Ab dem Anpfiff muss Krause dann hochkonzentriert sein. „Und man benötigt gute Augen“, so Krause. Die eigenen Spieler erkenne er zwar problemlos, doch bei den gegnerischen Torschützen benötige er nun einmal die Rückennummer, um die Namen ansagen zu können. Und er habe auch immer Notizen mit Zusatzinformationen dabei, um die Zuschauer informieren zu können.